Unsere Teilnehmerin Rebecca arbeitet derzeit als Praktikantin bei der “Social Reality Tour” in Moshi, Tansania. Social Reality Tour (SRT) ist eine Initiative von World Unite! zur Förderung und Unterstützung von benachteiligte Familien und Individuen durch Tourismus. Während ihres Praktikums begleitet Rebecca eine qualifizierte Sozialarbeiterin bei ihren Hausbesuchen in die Außenbezirke Moshi Towns und unterstützt die Initiative im Bereich Marketing. Hier kannst du Rebeccas spannende Erfahrungen während ihrer ersten Praktikumswochen nachlesen!
Ich habe mein 6-monatiges Praktikum mit der Social Reality Tour in Tansania gerade erst vor ein paar Wochen begonnen, habe aber schon an 4 Touren teilgenommen. Zuerst habe ich Mama Kishe kennen gelernt, eine außerordentliche Frau, ohne die dieses Projekt überhaupt nicht möglich wäre. Sie ist die Sozialarbeiterin, die die Social Reality Tour in Moshi durchführt. Von ihr bekam ich eine Einführung über die Tätigkeitsbereiche der SRT und in die Bereiche, in denen die SRT aktiv ist, um die lokale Community zu unterstützen.
Mit dem Tuktuk besuchten wir zunächst eine Witwe, die seit vielen Jahren aufgrund einer schweren Krankheit nicht arbeiten konnte. Mit Hilfe der Social Reality Tour und der damit verbundenen finanziellen Unterstützung konnte Mama Kishe die Frau mit den nötigen Medikamenten versorgen. Die Frau ist mittlerweile genesen, kann sich wieder um ihre Enkelkinder kümmern und hat sogar wieder einen kleinen Job. Unser Besuch dauerte etwa eine Stunde und wir erfuhren viel über ihre persönlichen Schwierigkeiten, aber auch über die Hoffnungen und Ziele der Frau. Die Besuche durch die Social Reality Tour halfen der Frau, sich aus Depression und Verzweiflung zu befreien und neuen Mut zu schöpfen: “Bei jedem Besuch nahm ich sie sie ein bisschen glücklicher wahr und heute noch ist sie aufgeregt bei jedem neuen Besuch“, so Mama Kishe.
Die zweite Tour führte uns zu einer tansanischen Mama, die sich um ihre drei Enkelkinder kümmert; alle 3 Kinder sind unter 15 Jahren alt. Ihre Eltern starben an HIV. Die Wohnsituation der Frau und ihrer Enkel ist prekär: Da sie die monatliche Miete aus gesundheitlichen Gründen und wegen mangelnden Einkommens nicht bezahlen kann, droht ihr der Verlust ihrer Unterkunft. Um ihren Wohnplatz nicht zu verlieren, müsste die Frau zufolge der lokalen Gesetzeslage tagtäglich einen Brief von der örtlichen Verwaltung bekommen, der ihr Arbeitsunfähigkeit bescheinigt und bestätigt, dass sie keine Miete bezahlen kann. Dies zu erreichen, ist jedoch kaum möglich. Mit Hilfe der Social Reality Tour und den durch die SRT generierten Spenden kann sie Essen für sich und ihre Enkel kaufen und diese weiterhin zur Schule schicken. Kann die SRT genug Gelder aufbringen, wird auch die Miete für ihr Haus übernommen und Großmutter und Enkel können dort weiterleben.
Die dritte Tour führte uns zu einer Frau, die sich um ihre ältere Mutter kümmert. Die Mutter kann seit Jahren nicht mehr gut laufen; an manchen Tagen kommt sie gar nicht erst aus dem Bett und leidet an großen Schmerzen. Die Tochter arbeitet als Verkäuferin, um ihre Mutter zu unterstützen und um sich die notwendigen Medikamente leisten zu können. Die finanzielle Unterstützung durch die SRT stellt die medizinische Versorgung der Mutter sicher und ermöglicht ihr ein Leben fast ohne Schmerzen. Die Mutter freut sich stets über die Gäste der Social Reality Tour, die ihr Abwechslung in ihr Leben bringen, das sie aufgrund ihrer körperlichen Einschränkung zumeist im Haus verbringen muss.
Die vierte Tour führte uns zu einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes und ihres Kindes wieder bei ihren Eltern lebt. Die Schwiegermutter behandelte sie nach dem Tod ihres Mannes so schlecht, dass sie beschloss, wieder bei ihren eigenen Eltern zu leben. Die Frau ist an HIV erkrankt und bekommt von Mama Kishe und der Social Reality Tour Geld für die notwendigen medikamentösen Behandlungen.
Zum Abschluss gab Mama Kishe mir noch eine weitere Geschichte mit auf den Weg: Ein Mädchen aus sehr bescheidenen Verhältnissen hatte seine Mutter schon früh verloren und damit auch die Hoffnung auf eine positive Zukunftsaussicht. Mit der Unterstützung der Tour und durch Spenden konnte das Mädchen jedoch die Schule fortsetzen und hat diesen Monat ihre Ausbildung zur Polizeibeamtin erfolgreich abgeschlossen.
Auch wenn ich erst seit kurzem hier bin, kann ich bereits sagen, dass die Arbeit der Social Reality Tour einen sehr positiven Einfluss auf das Leben der lokalen Community hier in Moshi ausübt! Die Spenden und die Unterstützung der betroffenen Familien durch Besucher und Freiwillige geben vielen Menschen neue Hoffnung und ermöglichen es ihnen, ihren Wünschen und Zielen wieder ein Stück näher zu kommen.
Du möchtest die Social Reality Tour unterstützen oder selbst PraktikantIn/Freiwillige/r werden, wie Rebecca?
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