Was haben eigentlich Kultur und Psychologie miteinander zu tun? Diese Frage beantwortet uns Marie, die kürzlich ein Praktikum für Soziale Arbeit im Lutindi Mental Hospital in Tansania absolviert hat. Ihre Erfahrungen kannst du hier nachlesen:
Seit inzwischen einem Monat befinde ich mich im Lutindi Mental Hospital, das sich in den idyllischen westlichen Usamabara-Bergen der Tanga-Region in Tansania befindet. Eine fast einstündige, erlebnisreiche Pikipiki-Fahrt über die steile und kurvenreiche Schotternpiste von Korooge hoch, führt einen vorbei an ein paar wenigen Dörfern direkt zur Klinik, welche sich fast am Gipfel des Berges befindet. Hier werden derzeit über 70 Männer und Frauen mit psychischen Erkrankungen von einem multiprofessionellen Team behandlet.
Die Arbeit gestaltet sich sehr vielfältig und ich wurde zu Beginn umfangreich über alles Wissenswerte aufgeklärt. Auffallend und interessant ist, wie sehr eine psychische Störung vom Glauben, den eine Kultur innehat, gelenkt sein kann. Der direkte Patientenkontakt variiert aufgrund der Sprachbarriere, überraschend häufig sind jedoch auch (gute) Englischkenntnisse vorhanden.
Durch die Abgeschiedenheit habe ich das Gefühl, mehr von den Menschen, ihrer Kultur und dem alltäglichen Leben mitzubekommen, denn man ist irgendwie Teil davon. Auch die Grundlagen der Sprache lernt man automatisch schneller, da sie konstant zu hören und stellenweise das einzige Mittel zur Verständigung ist. Mit den Einheimischen habe ich persönlich bisher durchwegs sehr positive Erfahrungen machen dürfen und bin immer wieder von der unwahrscheinlichen Herzlichkeit und Offenheit berührt.
Neugierig? Hier findest du die Details zu diesem Praktikum.
Auch unsere Praktikantin Martine aus der Schweiz hat ein Praktikum im Lutindi Hospital absolviert. Ihre Erfahrungen kannst du hier nachlesen.