Freiwilligeneinsatz Marketing in Myanmar

Stefanie aus Deutschland hat für 3 Monate einen Freiwilligeneinsatz im Marketing in Myanmar absolviert und unterstützte dabei lokale Künstler bei der Gestaltung und im Verkauf ihrer Produkte. Hier erzählt sie vom Grund ihrer Reise, ihrem Freiwilligeneinsatz und ihrem Lieblingsmoment in Myanmar.

Mingalapar in Myanmar!

Warum ausgerechnet Myanmar? Diese Frage wurde mir nicht nur einmal gestellt, sie beantwortet sich aber schnell, sobald man einmal hier ist: Denn in Myanmar kann man noch ein Reiseziel erleben, welches noch nicht vollkommen vom Tourismus eingenommen wurde und sich (noch) viele seiner Traditionen bewahrt hat. So sieht man auf den Straßen sowohl Frauen als auch Männer im traditionellen Longyi – ein Stück Stoff, welches kunstvoll um die Hüften gebunden wird. Ich kann nur empfehlen, sich auch selbst einen zu kaufen und diesen zu tragen – jedes Mal, wenn ich dies tat, konnte ich viele freudige Blicke der Einheimischen auf mich ziehen und das ein oder andere Kompliment dafür ernten.

Volunteering für lokale Künstler und Kunsthandwerk

Nun aber zum hauptsächlichen Grund meines Aufenthalts. Auf der Suche nach einer Auslandserfahrung, die mich auch beruflich voranbringt, stieß ich auf das Volunteering für Hla Day. Und ich kann sagen, dass es für mich die absolut richtige Entscheidung war! Hla Day ist eine soziale Organisation, die lokales Kunsthandwerk mit modernem Design verbindet und damit zahlreiche zauberhafte Produkte im Shop verkauft.

Da alle Produkte in Myanmar hergestellt werden, generiert Hla Day für zahlreiche lokale Künstlergruppen eine konstante Arbeit verbunden mit einem regelmäßigen Einkommen.

Derzeit arbeiten sie mit über 60 Gruppen zusammen und jedes einzelne Produkt hat eine Geschichte zu erzählen! So zählen zu den Künstlergruppen Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen, die von Armut betroffen sind oder in Krisengebieten wohnen. Durch Hla Day können sie ihren Alltag besser meistern und sind sehr stolz auf die Produkte, die sie herstellen. Vor allem Nachhaltigkeit steht dabei im Vordergrund, weshalb viele Produkte angeboten werden, die aus recycelten Materialien hergestellt wurden. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich persönlich hätte am liebsten jedes der Produkte gekauft und finde das Konzept absolut großartig.

Obwohl der Shop jeden Tag geöffnet ist, hatte ich eine normale Arbeitswoche von Montag bis Freitag. Schnell wurde ich von den liebenswerten Kollegen ins Team aufgenommen, welche mir auch jegliche Fragen zu Land und Leuten beantworteten und stets für Spaß zu haben waren. Da ich bereits zuvor im Bereich Marketing gearbeitet hatte, durfte ich Hla Day ebenfalls in diesem Bereich tatkräftig unterstützen und vor allem meine Adobe Kenntnisse vertiefen. Ich denke es ist auf jeden Fall von großem Vorteil, wenn man schon etwas Erfahrung im Bereich Marketing und Design mitbringt, da dieses Praktikum nicht nur ein reiner Urlaub sein sollte.

Unterkunft

In Yangon kannst du zwischen zahlreichen Standards für deine Unterkunft wählen. Aufgrund des Preises entschied ich mich für ein Bett im 6-Bett Zimmer eines Bed & Breakfast. Das B&B ist sehr sauber, man hat genug Platz im Zimmer und Dank eines Vorhanges neben dem Bett auch genug Privatsphäre. Absolut zauberhaft ist außerdem das Personal, welches sich stets um mich gekümmert hat und bemüht war, mir einige burmesische Redewendungen beizubringen. Gar nicht so einfach! Außerdem bereiteten sie speziell für mich täglich eine typische Lunchbox zu, die aus Reis und leckeren Gemüse, Omelette oder Currys bestand. Ich konnte dort außerdem meine Wäsche waschen lassen und sie beantworteten mir alle Fragen, die anfielen.

Das B&B ist circa 15 Gehminuten von Hla Day entfernt, man kann sich aber auch ganz einfach ein Taxi bestellen und ist ebenfalls schnell da. Ich fand es jedoch spannend, so viel wie möglich vom alltäglichen Leben mitzubekommen und durch die Straßen zu spazieren. Da es in der Unterkunft leider kein Abendessen gab, machte ich mich nach der Arbeit meist auf die Suche danach. Besonders Streetfood findet man in Yangon überall und ich kann nur empfehlen, es auch zu probieren! Meist ist es nicht nur sehr günstig, sondern schmeckt auch absolut lecker. Außerdem gibt es viele leckere Früchte sowie die typischen Teestuben zu entdecken – solltest du auf extra süßen Tee stehen, ist das genau das richtige!

Freizeit

Natürlich darf in so einem wundervollen Land auch die Freizeit nicht zu kurz kommen! Am Wochenende hat man genug Zeit, Land und Leute zu erkunden. So machte ich mich alleine oder mit Freunden auf und konnte nicht nur in Yangon selbst, sondern auch außerhalb viel sehen. Bei einer Fahrradtour entdeckte ich die wundervollen Bewohner Dalas auf der anderen Seite des Flusses in Yangon und auch bei einer Fahrt mit dem Circular Train kommt man den Einheimischen sehr nahe. Weitere Highlights war ein Besuch der Pagoden in Bago, ein Wochenende am Nwge Saung Beach sowie einige Tage in Hpa-an!

Es gibt auf jeden Fall genug zu entdecken und ich hatte kein Wochenende, an dem mir langweilig geworden wäre.

Da das Visum, welches man für den Aufenthalt beantragt, (leider) nur 70 Tage gültig ist und mein Aufenthalt 3 Monate betrug, musste ich dies nach einiger Zeit auch erneuern. Hieß in meinem Fall: ein verlängertes Wochenende mit einer Freundin in Bangkok! Es war toll, zwischendurch etwas anderes zu sehen und die Vorzüge eines touristischen Ortes zu genießen.

Sicherheit

Die Burmesen sind vor allem neugierig, freundlich und hilfsbereit. Da ich offensichtlich wie eine Ausländerin aussehe, wurde ich von den meisten Menschen auf der Straße zunächst angestarrt.

Mein liebster Moment kam aber dann: Nachdem ich ihnen ein Lächeln geschenkt hatte, kam dies mit umso größerer Begeisterung zurück.

Da das Land für so eine lange Zeit geschlossen war, ist es für die meisten Menschen unglaublich spannend, auf Touristen zu treffen, viele haben noch nie welche gesehen (oder sehen einen zumindest so an). Jedoch sind sie immer zurückhaltend und nie aufdringlich und was könnte schöner sein, als Leute durch ein einfaches Lächeln oder ein gemeinsames Foto glücklich zu machen.

Natürlich läuft in diesem Land trotzdem nicht alles richtig, jedoch kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, dass ich mich zu keinem Zeitpunkt unsicher gefühlt habe. Vor allem in Yangon und als Frau muss man sich keine Sorgen machen, alleine oder nachts unterwegs zu sein. Lasst euch außerdem nicht davon verwirren, dass die Autos trotz Rechtsverkehrs Rechtslenker sind – die Burmesen sind daran gewohnt und wissen, damit umzugehen.

Pagoden everywhere!

Wusstet ihr, dass Myanmar Platz eins des World Giving Index belegt? Spätestens nach einigen Tagen hier glaubt man dies auch: Geld- und Essensspenden gehören zum alltäglichen Leben und sind für die Einwohner vollkommen selbstverständlich. So trifft man morgens auf zahlreiche Mönche, die Essensspenden für ihr Mittagessen sammeln und vor allem an den Pagoden wird reichlich gespendet. Apropos: Pagoden findet ihr wirklich überall und sie strahlen eine unglaubliche Magie aus. Besonders beeindruckend ist natürlich die Shewadagon Pagode nachts, wenn das Gold in alle Richtungen glänzt. Aber auch wenn man aus der Stadt fährt wird man überall goldene Spitzen und Pagoden entdecken, absolut traumhaft!

Viele Grüße,

Stefanie (aus Deutschland)

Hier findest du alle Infos zu einem Praktikum oder Freiwilligeneinsatz im Bereich Marketing oder Design in Myanmar.

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