
Hier ein von der Casa de la Amistad organisiertes Straßenfest.
World Unite! Teilnehmer Burkhard aus Deutschland hat drei Monate lang als Freiwilliger Kinder und Jugendliche in der Stadt Cochabamba beim Mathematiklernen unterstützt. Hier erzählt er von seiner Tätigkeit als Freiwilliger in Bolivien.
Im September und Oktober 2019 war ich in der Casa de Amistad beschäftigt. Es handelt sich dabei um eine Nachmittagsbetreuung für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen, in der ich Hausaufgabenbetreung für Mathematik für Schülerinnen und Schüler hauptsächlich der Sekundär-Stufe angeboten habe, d.h. im Alter von ca. 14 – 16 Jahren.
Gleichzeitig (nur jeden Freitag) hatte ich schon Aufgaben für den Mathematik-Unterricht in der Schule Nuevo Conocer, einer privaten Gundschule im Stadtteil Villa Candelaria.
Mit Beginn der Unruhen nach der Präsidentenwahl am 20.10.2019 konnte die Casa de Amista leider nur noch sporadisch öffnen, sodass ich meinen Freiwilligeneinsatz komplett zu Schule Nuevo Conocer verlegte und dort auch nach den Unruhen blieb.
Viele der Kinder, die die Schule besuchen, sind oft sich selbst überlassen, weil beide Elternteile den
ganzen Tag arbeiten müssen. Ein regulärer Arbeitstag geht in Bolivien häufig über 8-10 Stunden hinaus, sonst reicht das Einkommen nicht.
Ich habe mich sehr gefreut, als sich die Kinder schon nach wenigen Tagen an mich als den neuen Lehrer angepasst hatten und Interesse zeigten. Ich fühlte mich stolz, wenn sie meine Unterstützung interessiert aufnahmen.
Ich unterrichtete bei Nuevo Conocer als Freiwilliger Mathematik für die Klassen 1-6, immer von 08:00 bis 12:30 Uhr. Die Klassen werden oft aufgespalten in Gruppen von 10 Schüler/innen, je nach
Wissensstand und Können, oder sogar in Einzelunterrricht. So wird z.B. bis 16:00 nachmittags Nachhilfe in Mathematik angeboten.
Natürlich findet der Unterricht nicht durchgehend statt und es gibt auch Pausen. Grundsätzlich kann ich jedoch sagen, dass das geforderte Niveau in Mathematik in Bolivien viel höher ist als in Deutschland, z.B. werden in der 2. Klasse schon Bruchrechnungen durchgeführt. Nur wenige Schüler/innen schaffen das schon.
Im Einzelunterricht unterrichtete ich häufig Kinder aus benachteiligten sozialen Verhältnissen oder mit familiären Problemen, um die ich mich besonderes kümmern musste. Mein Eindruck ist, dass die Kinder vom Einzelunterricht unheimlich profitieren. Ich rechne es der Schule hoch an, dass ihnen dies ermöglicht wird!
Im September werde ich wieder in Cochabamba sein und dort als Freiwilliger für mindestens 11 Wochen Mathematik unterrichten. Im Großen und Ganzen war mein Freiwilligeneinsatz ein großer Erfolg, sodass ich gerne nach Bolivien zurück komme!
Viele Grüße,
Burkhard aus Deutschland
Hier findest du alle Infos zu Burkhard’s Einsatzstellen.
