
Ronja nahm im Herbst 2021 an unserem Pferde-Programm in Irland teil. Für 3 Monate lebte und arbeitete sie auf einem Gestüt in County Cork, Irland. Ihre Gastgeber betreiben einen sehr erfolgreichen Pensionspferdehof sowie eine Pferdeklinik und bilden erstklassige Turnierpferde aus.
Lies hier, wie es Ronja in Irland ergangen ist.
Meine Reise begann am 20. September 2021. Ich bin das erste Mal allein geflogen und musste auch noch in Amsterdam umsteigen. Das hat sich alles als machbar herausgestellt und am Amsterdamer Flughafen habe ich gleich ein Mädchen kennengelernt, die auch einen Ranch-Stay geplant hatte. In Dublin angekommen, ging es mit dem Bus weiter, den World Unite! für mich im Voraus herausgesucht hat. Dann bin ich erstmal mehrere Stunden nach Cork, der zweitgrößten Stadt Irlands, gefahren und konnte die faszinierend grünen Landschaften und den Links-Verkehr beobachten.
In Cork habe ich dann eine Stunde auf meine Gastmutter namens Corinne warten müssen, bis sie mich von der Bushaltestelle abholen konnte. Mit der Pünktlichkeit haben es die Iren nicht so sehr wie die Deutschen, was ich in den nächsten drei Monaten auch immer wieder feststellen musste. Als sie endlich da war, war sie nicht allein. Ich wurde von einem rothaarigen Mädchen und einem Hund auf ihrem Schoß begrüßt und war erleichtert, dass ein gleichaltriges Mädchen mir die Ankunft erleichtern würde. World Unite! hatte mich zuvor in diesem Punkt auch beruhigt, denn sie wussten schon im Vorfeld, dass bereits eine andere deutsche Teilnehmerin vor Ort wäre.
Dann sind wir gleich einkaufen gegangen und das Mädchen hat mir auf Deutsch schon mal das Gröbste zum Ablauf vor Ort erzählt. Wir gingen mit der Gastmutter auch meist einmal die Woche Lebensmittel einkaufen. Oft ist sie auch mit uns Essen gegangen oder in Pubs, wenn die Arbeit auf dem Hof getan war.
Die ersten Tage bzw. Wochen waren sehr hart – ich musste mich an die neuen Lebensverhältnisse gewöhnen, denn es ist nicht zu vergleichen mit einer Pension. Mein Zimmer bestand aus einem Bett und einem Schrank. Jedenfalls benutzte ich das Zimmer auch nur zum Schlafen, denn die Mädels und ich mussten meist von 8 Uhr bis 17 oder 18 Uhr arbeiten.
Unsere täglichen Aufgaben waren:
- Füttern von Heu und Kraftfutter (morgens und abends)
- Ausmisten und kehren von circa 10 Boxen
- Trensen und Sättel putzen
- Reiten
- Pferde waschen, frisieren etc.
- Pferde auf die Koppel und in die Führmaschine bringen
- Da ich unteranderem im Herbst dort war, gab es jeden Tag sehr viel Laub zu kehren
Auf unserem Hof standen überwiegend Einsteller Sportpferde. Dadurch sind wir auch viel in Kontakt mit den Besitzern gekommen. Einmal die Woche ist ein sehr lieber Trainer gekommen und hat uns eine Reitstunde gegeben. Eine Trainings-Stunde in Irland unterscheidet sich von denen, die ich aus Deutschland gewohnt war – unser Trainer fragte uns immer, was wir denn trainieren wollten (springen oder Dressur). Er hat uns frei reiten lassen und währenddessen verbessert. Ausgeritten sind wir nicht, denn hier hätten wir nur auf Straßen reiten können. Da gehen die Iren lieber „hunten“.
Die Mittagspausen durften wir zum freiwilligen reiten auf Corinnes Pferden nutzen. Da die Arbeit, vor allem am Anfang, jedoch sehr anstrengend war, habe ich oft darauf verzichtet und lieber einen Mittagsschlaf gemacht.
Einmal in der Woche bekam jede Teilnehmerin einen Anruf von den Partnern von World Unite!, die die direkten Ansprechpartner vor Ort sind. Sie erkundigten sich immer nach unserem Befinden und hatten ein offenes Ohr für unsere Probleme oder Sorgen. Wenn du Probleme mit deiner Gastfamilie hast, ermöglichen sie dir auch einen Wechsel. Es ist sogar einmal jemand unangekündigt persönlich zu uns gekommen, um sich ein Bild vom Hof und meinem Befinden zu machen.
Nach vier Wochen ist die Teilnehmerin, welche bei meiner Ankunft bereits da war, abgereist und für sie reiste eine neues deutsches Mädchen an – ebenfalls von World Unite!. Diesmal war ich diejenige mit dem Hund auf dem Schoß und diejenige, die ihr alles erklärt hat. Sie hat selbst zwei Pferde in Deutschland und brachte schon mehr Reiterfahrung mit als ich. Sie konnte deshalb auch von Anfang an mehrere Pferde am Tag reiten, auf Turniere gehen und hat sogar den Kindern Reitstunden geben können.
Jedes Mädchen hatte sein Lieblingspferd auf dem Hof. Es wird sehr darauf geachtet, dass du ein Pferd reitest, welches zu dir passt. Mein Lieblingspferd war ein Fuchs namens Zeus.
Dann kam ein französisches Mädchen, die ihre ganze Reise selbst geplant hat. Mit ihr bin ich dann auch zum Schluss, nachdem die zweite deutsche Teilnehmerin nach vier Wochen gegangen ist, noch gereist. Wir hatten auch zwei Tage pro Woche frei, die wir zum Reisen genutzt haben. Wir waren unteranderem in Dublin, bei den Cliffs of Moher oder in Galway auf dem Weihnachtsmarkt.
Am 20. Dezember begab ich mich auf die Heimreise. Beinahe hätte ich meinen Anschlussflug in Amsterdam verpasst, doch es lief alles gut und ich war umso glücklicher nach drei langen Monaten meine Eltern in die Arme schließen zu können.
Alles in allem war es eine sehr schöne und anstrengende Zeit, die ich nicht hätte missen wollen.
Vielen Dank für eure Unterstützung, World Unite!.





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